Bauer Grotesk
FF Bauer Grotesk ist eine grundlegende Überarbeitung und Erweiterung der Schriftfamilie Friedrich-Bauer-Grotesk, die 1934 in Hamburg Altona entstand. Wir haben diesen Rohdiamanten in einem alten Schriftmusterbuch gefunden und mussten uns sofort an die Arbeit machen. Es wäre zu schade gewesen, die Schrift dort verstauben zu lassen.
Das Original entstand Anfang der 1930er Jahre inmitten einer Welle geometrischer Groteskschriften, wie Futura, Erbar, Kabel oder Elegant Grotesk. Sie ähnelt diesen Schriften in ihrer konstruierten Anmutung, überrascht aber durch viele charaktervolle Einzelformen, die die Schrift etwas lebendiger werden lassen. Das ovale O ist ein gutes Beispiel dafür, aber auch das M mit den nach außen gestellten Schenkeln oder die dynamischen Formen von m und n.
Design
Immer frei nach dem Motto „Was würde Friedrich tun“, haben wir
versucht die Formensprache des ursprünglichen Designs beizubehalten und
uns so nah wie möglich am Original orientiert.
Die Schrift ist in sechs Schnitten mit zugehöriger Kursive ausgebaut.
Die Digitalisierung erfolgte auf Basis des Light- und Bold-Schnitts.
Die restlichen Schnitte wurden unter Berücksichtigung des Originals
ergänzt. Die Kursive wurde als Oblique angelegt und komplett neu
gezeichnet.
Features
Die Schriftfamilie verfügt neben den typischen OpenType-Features, wie Small Caps oder hoch- und tiefgestellten Ziffern über diverse Alternativzeichen, um sowohl den historischen Charakter in der Basisversion zu erhalten, aber zugleich auch einen zeitgemäßeren Ausdruck zu ermöglichen.
Anwendungsbeispiele
Am besten zeigt sich Charakter der Schrift in unterschiedlichen Anwendungen.
Seit 2017 wird die Bauer Grotesk am Altonaer Bahnhof (und dem gesamten S-Bahn Citytunnel) für die Beschilderung eingesetzt und ist somit nach knapp über 80 Jahren an ihren Entstehungsort zurückgekehrt. Das freut uns ganz besonders!